Temporäre Gärten 2003 „IN_OUT_PUT“

Sozialer Gegensatz

Die Friedrichstraße ist eine Straße der sozialen Gegensätze. Der zu Berlin-Mitte gehörende Teil oberhalb der Leipziger Straße ist von mondänen Läden, zahlungkräftigem Publikum und weltläufigem Tourismus geprägt.

Der zu Berlin-Kreuzberg gehörende untere Teil der Friedrichstraße ist ein reines Wohngebiet, dem sozialer Wohnungsbau ein volksnahes Gesicht gibt.

Verbindung durch Input

Beide Gebiete weisen Charakteristika auf, die im jeweils anderen nicht zu finden sind. Um eine Verbindung der beiden Teile zu schaffen, haben wir typische Stadtteilinsignien – Parkbank und Papierkorb - vertauscht. So wurden die hochwertigen grün gestrichenen Holzbänke des oberen Teils mit den orangefarbigen Plastikbänken aus dem Kreuzberger Teil vertauscht. Ebenso wichen die Holzlattenmülleimer aus Berlin-Mitte den Kreuzberger orangefarbenen Plastikmülltonnen und umgekehrt.

Die Qualitäten der Gebiete werden respektiert und sollen nur um Elemente des jeweiligen anderen erweitert werden. Plastikmülleimer und –bänke setzen ein volksnahes Input im mondänen Berlin-Mitte. Holzbänke und –mülleimer verleihen dem Kreuzberger Teil ein gediegenes Input des gehobenen Bürgertums.

Insignien-Tausch

Um diesen Gedanken noch zu verstärken werden Postkarten verteilt, auf denen übergeordnete Insignien der beiden Gebiete in einer Kollage vertauscht werden. So taucht dort, wo im oberen Teil der Friedrichstraße das Reiterstandbild vom alten Fritz steht nun der Kreuzberger Engel vom Mehringdamm auf und genauso andersherum. Am Ende finden sich dann der getauschte Friedrich im Papierkorb am Mehringplatz und der getauschte Engel im Papierkorb am "oberen" Teil der Friedrichstraße wieder.