Installation „Heilung“, Paris, 15.12.2013

Kreuz

Für die Installation Heilung wurden fünf Orte in Paris ausgesucht, die sich in den vier Himmelsrichtungen am Stadtrand und im Zentrum befinden. Miteinander verbunden bilden sie ein Kreuz, an dessen Außenecken sich Friedhöfe und Hospitäler befinden. In der Mitte liegt der Centre Pompidou als Ort der Kultur und Wissenschaft.

Pflaster

Auf die Einschnittstellen ausgebesserter Asphaltstücke wurden diagonal „Pflasterkreuze“ aus einem Material aufgetragen, das auch für offizielle Straßenmarkierungen verwendet wird. Der Asphalt wurde dazu mit einem Gasbrenner erhitzt, um die Kreuze mit dem Untergrund zu verbinden.

Da Asphaltstücke in Paris am Tag ihrer Ausbesserung mit Datum graviert werden, steht dem Datum der symbolischen Verletzung der Straße nun der 13. 12. 2013 als Datum der Heilung der zurückgebliebenen Narben gegenüber.

Code

Die Betrachtung der Kreuze im öffentlichen Raum soll das Verlangen erzeugen, ihren Code zu entschlüsseln und die Eingebundenheit von Geschichte in die Gegenwart bewusst machen. Der Betrachter muss den Prozess dazu aktiv „betreten“, wodurch die Arbeit für ihn sinnlich am eigenen Leib erfahrbar wird.

Es soll klar werden, dass Geschichte alles durchdringt und buchstäblich auf der Straße liegt. Gleichzeitig wird dem Betrachter beim Begehen bewusst, dass der gegenwärtige Moment selbst zur Geschichte gerinnt und er dadurch Schnittstelle zwischen Vergangenheit und Zukunft ist.